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Aussaat von Zwischenfrüchten – aber richtig!

SAATEN-Union News: Aus der Praxis - KW 30 / 2021

Die Getreideernte schreitet weiter voran und jetzt ist der Zeitpunkt für die Zwischenfruchtaussaat. Doch wovon hängt der ideale Aussaatzeitpunkt ab? Und welche Ansprüche werden an die Aussaattechnik gestellt?

Der optimale Saatzeitpunkt einer Zwischenfruchtmischung wird beeinflusst durch

  • die enthaltenen Arten
  • das Nutzungsziel
  • die Witterung
  • den Standort
  • den Erntetermin der räumenden Hauptfrucht
  • von der Folgefrucht

Aussaatzeitpunkt:

Frühe Aussaaten:

Generell gilt: Eine frühe Aussaat bringt mehr Biomasse und eine bewachsene Fläche während der Sommerhitze sowie eine längere Standzeit schonen das Bodenleben. Bei Aussaat bis Ende Juli kann bei unseren V-Max® Mischungen noch vor Winter eine Ernte des Biomasse-Aufwuchs erfolgen.

Auf trockenen Standorten kann die Zwischenfrucht direkt nach der Ernte flach gesät werden, um Feuchtigkeit zu sparen. Wärmeliebende Arten, wie Grobleguminosen und Sonnenblumen profitieren von frühen Aussaaten und sollten idealerweise bis spätestens Mitte August im Boden sein. Die leguminosenreiche Mischung viterra® BODENGARE kann bei früher Aussaat ober- und unterirdisch ihr volles Potenzial entfalten.

"Normale" Aussaatzeit:

Bei ausreichender Feuchtigkeit ist die sicherste Variante, die erste Auflaufwelle von Ausfallgetreide bzw. Ausfallraps abzuwarten und erst nach der Grundbodenbearbeitung die Zwischenfrucht zu drillen.

Die meisten unserer Zwischenfruchtmischungen lassen sich problemlos im August aussäen. Die Tabellen des Gesamtkatalogs 2024 zeigen Ihnen auf den Seiten 10-11 die Informationen dazu:

Späte Aussaaten:

Für späte Aussaaten ab Anfang September sind Arten bzw. Sorten mit schneller Entwicklung vorteilhaft. Besonders spätsaatverträglich sind Arten wie Roggen, Futterraps, Winterrübsen, Sareptasenf und Gelbsenf. viterra® SCHNELLGRÜN enthält beispielsweise den Gelbsenf ALBATROS, der mit schneller und kräftiger Anfangsentwicklung auch bei extremen Spätsaaten überzeugt. Die genannten Arten eignen sich auch hervorragend, um auch noch nach später Ernte Nährstoffe vor der Sickerwasserperiode im Herbst zu fixieren (z. B.viterra® WASSERSCHUTZ). Besonders bei Spätsaaten ist eine gezielte Auswahl der Mischungskomponenten wichtig. Arten, die sich unabhängig von Tageslängen entwickeln, wie Phacelia, eignen sich sowohl für Früh- als auch für Spätsaaten.

Aussaattechnik:

Mit einer passenden Aussaattechnik werden die Ziele einer Zwischenfrucht unterstützt. Durch eine hohe Pflanzendichte werden Unkräuter und somit „Grüne Brücken“ vermieden. Die Pflanzen konkurrieren um Licht, Nährstoffe und Wasser. So wird der Boden rasch bedeckt und tief durchwurzelt. Damit wird auch das Abfrierverhalten verbessert. Eine Vielzahl dünner Pflanzen lässt sich im Frühjahr leichter einarbeiten als wenige, aber dafür kräftige Einzelpflanzen. Deshalb empfehlen wir, die Zwischenfrucht wie eine Hauptfrucht zu bestellen. Ein gut rückverfestigtes Saatbett mit feinkrümeliger Struktur und gleichmäßiger Strohverteilung begünstigt eine schnelle Bestandsentwicklung.

Der sicherste und gleichmäßigste Feldaufgang wird bei Aussaat mit der Drillmaschine nach intensiver Bodenbearbeitung erreicht. Dieser Aufwand lohnt sich insbesondere bei aufwendigeren Mischungen mit mehreren Komponenten, bei großer Bedeutung der Zwischenfrucht in der Fruchtfolge und bei spätem Saattermin. Mit etwas weniger Aufwand lassen sich auch mit Grubbersaat gute Ergebnisse erzielen. Wichtig ist dabei, dass das Ausfallgetreide bereits aufgelaufen ist. Für sehr trockene Anbaulagen ist eine Direktsaat der Zwischenfrucht zeitnah nach der Ernte der Hauptfrucht zu empfehlen. Die Aussaat mit dem Streuer ist in Sachen Aufwand- und Kosten die günstigste Alternative, aber nicht für alle Arten geeignet. Für welche Mischungen wir eine Drillsaat empfehlen und bei welchen Mischungen auch eine Streusaat möglich ist, können Sie der folgenden Übersicht entnehmen.

Die ideale Ablagetiefe liegt für die meisten Mischungen bei 1 bis 2 cm. Allerdings muss dazu erwähnt werden: Je höher die Anzahl unterschiedlicher Arten in der Mischung und je größer die Varianz der Korngrößen, desto mehr Kompromisse müssen in der Ablagetiefe gemacht werden.

Für Könner:

Eine Möglichkeit, das zu umgehen, ist die Nutzung von zwei Saattanks mit zwei unterschiedlichen Ablagetiefen: grobkörnige Komponenten können so tiefer abgelegt werden als kleinkörnige. Hier am Beispiel von Ölrettich mit Ackerbohne in einem Saattank und Rauhafer im anderen.

Streusaat oder Drillsaat?

Eine Drillsaat ist ratsam für folgende viterra® Mischungen:

TRIO, MAIS, UNIVERSAL, UNIVERSAL LEGUMINOSENFREI, UNIVERSAL-PLUS, UNIVERSAL WINTER, BODENGARE, RAPS, INTENSIV, POTATO, MULCH, RÜBENGARE, MAIS STRUKTUR

Eine Streusaat ist möglich bei:

viterra® Mischungen:

RÜBE, SCHNELLGRÜN LEGUMINOSENFREI,WASSERSCHUTZ

SortenGreening® Mischungen:

DEFENDER plus Lein, SILETTA NOVA plus Lein, AMIGO plus Lein, COMPASS plus Lein, VERDI plus Alexandriner Klee