Der Winter zeigt sich noch einmal von seiner härtesten Seite; Frost in Angeln bei -7 bis -10 ° C, Schnellfall bis zu 40 cm und Schneeverwehungen bei stürmischem, sibirischen Ostwind.
Die Vögel drängen sich an den Futterstellen, die Katzen räkeln sich vor dem warmen Ofen.
Im Bienenstock
Die Bienenvölker frieren in ihren Stöcken nicht. Sie halten sich und ihre Königin in ihrer, schon im Spätherbst gebildeten, Wintertraube warm.
Steigen die Außentemperaturen, wird die Königin mit dem Eierlegen beginnen, um tausende Arbeiterinnen zu produzieren. Die Winterbienen, die bis zu 9 Monate alt werden können, werden die Larven füttern und pflegen und nach exakt 21 Tagen die ersten Schwestern begrüßen.
Der Honig in den Waben dient als Energiefutter und eingelagerter Blütenpollen enthält viel Eiweiß, besonders wichtig für die Brut.
Schmilzt die Schneedecke und steigen die Temperaturen, werden Späher ausgesandt. Sie sollen erkunden, wo die ersten und die meisten Blüten zu finden sind.
Bestäubung
Viele Frühblüher wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Schneeheide, Weide und Haselnuss werden durch Wild- und Honigbienen bestäubt.
Sie fliegen die Blüten an, um Nektar zu saugen und nehmen im Vorbeigehen den Pollen auf.
Beim Anflug der nächsten Blüte, streift die Biene etwas Pollen am Stempel ab. Somit ist die Bestäubung und der Fortbestand der Pflanze gesichert.
Der weitaus größere Teil der Pollen verbleibt als "Pollenhöschen" an den Hinterbeinen der Biene und wird als wertvolle Nahrung in den Stock gebracht.
Pflanzen locken mit Drogen
Mit ihren beweglichen Fühlern können Bienen räumlich riechen und erkennen so, aus welcher Richtung der bezaubernde Blütenduft kommt.
Manche Pflanzen hingegen versetzen ihren Nektar mit Stoffen, um die Bienen auszutricksen. Koffein, Nikotin und eine Vielzahl anderer Substanzen finden sich in niedriger Dosierung im Nektar.
Das funktioniert. Die Bienen sind stimuliert und empfinden die "Belohnung" als superklasse.
Bienen sehen Farben
Jede Pflanze möchte bestäubt werden, schließlich kann sie sich nur so fortpflanzen.
Die Sinneswelt der Bienen ist an die Signale angepasst, welche die Blüten aussenden.
Bienen können Farben sehen und fliegen bevorzugt Gelb und Blau an. Rot können sie nicht erkennen. Klatschmohn, beispielsweise, nehmen sie als dunkle Flecke wahr. Auch Ultraviolettes Licht können Bienen sehen, daher weisen Blüten Pigmente auf, die ultraviolettes Licht reflektieren.
Ausgesandte Späher fliegen mit max. 5 km/h und finden so optimale Nektarquellen.
Bei höheren Geschwindigkeiten, wie bei den Sammelflügen mit bis zu 30 km/h, sehen Bienen ihre Umwelt als ein schwarz-weiß gerastertes Bild.
Bienensterben und Bestäubung
Schätzungen zu folge sind rund 80 % aller Nutzpflanzen durch die Bestäubung der Bienen abhängig. Das vermehrte Bienensterben der letzten Jahre ist nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ein Anlass zur großer Sorge.
Pro Sammelflug einer Biene werden etwa 100 Blüten angeflogen und bei 10 Sammelflüge am Tag sind das 1000 Blüten. Fliegen 20.000 Bienen eines Stocks aus, werden mehr als 20 Millionen Blüten bestäubt.
Unvorstellbar, was diese kleinen Tierchen leisten!
Hinter meinem Haus ist eine Wiese, auf der in lockerer Blockhaussiedlung, jeweils mit zwei Etagen, 6 Honigbienenvölker wohnen.
Aktuell versinkt allerdings alles im Schnee…
Tatsächlich versuchen die Bienen ihr Flugloch, zumindest für 2-3 cm, offen zu halten. Hierfür werden, wenn nötig, auch einige geopfert. Durch Wärme und auch Schneeschieben versuchen die Bienen dies zu erreichen, liegen dann aber erfroren vor der Öffnung.
Rund um die Bienenkisten waren so hohe Schneewehen, dass es doch nötig war, die Schneemassen zu räumen.
Ansonsten sind im Februar Vorbereitungen auf das kommende Bienenjahr zu treffen; Honiggläser reinigen, neue Waben bauen, Reparaturarbeiten, Altwachs schmelzen…