"Grünt die Esche vor der Eiche, gibt`s ne große Bleiche."
Eine alte Bauernweisheit, die sich in diesem Jahr wohl etwas übertrieben bewahrheitet hat! Die extreme Hitze und anhaltende Trockenheit den ganzen Juli hindurch, lässt Tiere und Pflanzen in einen Notstand geraten. Teiche und sogar Bäche sind ausgetrocknet.
Für meine Bienen und andere Insekten, aber auch für Vögel und Kleintiere habe ich zusätzliche, niedrige Wasserstellen im Garten aufgestellt. Sie werden alle dankbar und reichlich besucht.
Sommerhonig
Die Honigbienen holen im Sommer von verschiedenen Blumen Nektar. Aber auch von Bäumen, vom Honigtau der Blattläuse und selbst aus Früchten können sie Honig herstellen.
Die meisten Waben enthielten in diesem Jahr einen hellen Honig, einige sehr dunklen und manche sogar dunkelroten. Daher ist der Sommerhonig immer eine bunte Mischung und jedes Jahr anders.
Ende Juli konnte ich ca. 50 kg feinsten Sommerhonig ernten.
Füttern
Gleich am nächsten Tag muss jedes Bienenvolk, dem ich seine Honigvorräte für den Winter "geklaut" habe, gefüttert werden.
Ein 10-Liter-Eimer mit einer Zuckerlösung wird auf die Waben gestellt und mit Schwimmhilfen, ich nehme dazu Flaschenkorken, versehen. Ich gebe 3 Teile Zucker (7,5 kg) auf 2 Teile Wasser (5 L). Man kann aber auch einen fertigen Futtersirup oder einen festen Futterteig im Imkerladen kaufen.
Nach 2-3 Tagen ist der Eimer leer und die Zuckerlösung als Honig in den Waben eingelagert. Ich habe jedem Volk noch einmal 5l Zuckersirup gegeben. Im August und September muss der Honigvorrat aber auch weiterhin kontrolliert werden.
Trachtpflanzen
Im Juli blühen noch Brombeeren, Himbeeren und Heckenrosen. In den Gärten bieten viele Stauden, wie Malven, Kornblume, Sonnenbraut oder Lilien und Kräuter wie Oregano, Minze, Lavendel oder Zitronenmelisse ein abwechslungsreiches Angebot.
Auf den Feldern finden die Bienen evtl. noch blühenden Senf oder Ölrettich oder mit Glück einen Blühstreifen.
Tatsächlich war bei mir in Langballigholz plötzlich ein lila Streifen mit Phacelia aufgetaucht, den meine Bienen drei Wochen lang anflogen. Und jetzt wachsen noch Sonnenblumen nach. Ich glaube, ohne diese Blühmischung hätte ich keinen Sommerhonig bekommen.
Bienen tanzen
Die Sammlerinnen teilen anderen Bienen die Lage der besten Futterplätze mit. Da sie weder sprechen noch Landkarten lesen können, beschreiben die Bienen den Weg, indem sie tanzen.
Für Nahrungsquellen bis zu 100 m in der Nähe des Bienenstocks, benutzen sie den Rundtanz. Die Sammlerin dreht 1-2 cm kleine Kreise auf den Waben und lockt somit viele Kolleginnen an, die sogleich den Geruch des Futters aufnehmen und schnell die Blüten finden.
Entfernung, Richtung und Qualität einer Nahrungsquelle wird mit dem Schwänzeltanz übermittelt. Die Sammlerin tanzt eine 8 förmigeFigur. Wenn sie zwischen den beiden Schleifen ein gerades Stück tanzt, schüttelt sie mehr oder weniger ihren Hinterleib, sie schwänzelt.
Die Ausrichtung des Schwänzellaufs beschreibt den Winkel zur Sonne, den die anderen Bienen einschlagen müssen, um die Futterstelle zu finden. Je heftiger die Sammlerin schwänzelt, desto besser die Qualität und je länger der Tanz, desto weiter der Weg.