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Februar 2019

Anfang Februar ist es noch kühl und frostig, doch bereits ab Mitte des Monats gibt viel zu warme Temperaturen am Tage von 10-15 °C. Der „Frühling“ scheint vier Wochen früher zu beginnen...

Reinigungsflug

Am ersten warmen Wochenende, vom 15. bis 17. Februar, bei strahlendem Sonnenschein und 10-12° C flogen bei allen 9 Völkern die Winterbienen aus.

Seit Oktober waren sie in einer Wintertraube in ihrer Behausung geblieben. Die Honigbiene legt sehr viel Wert auf Hygiene und würde niemals ihr Haus verunreinigen. Doch sobald die Temperaturen es zulassen, wird zum Reinigungsflug aufgebrochen. Denn auch eine Biene kann nicht ewig einhalten.

Frühjahrsputz

Auch die toten Bienen werden jetzt heraus getragen, Frühjahrsputz im Bienenhaus. Manchmal ist ein großer Haufen Bienen direkt vor der Bienenbeute zu sehen.

Dieses Aufräumen ist ein sicheres Zeichen: es geht der Königin gut und sie hat wieder mit der Eiablage begonnen. Bald werden die ersten Sommerbienen schlüpfen und schnell die ausgelaugten Winterbienen ersetzen.

Bleibt der Frühjahrsputz aus, stimmt etwas nicht. Vielleicht ist die Königin tot. Dann ist das Volk irritiert, es wird keine neuen Schwestern geben, also ist auch kein Grund zum Saubermachen vorhanden. Die Winterbienen werden zeitgemäß ihr Leben lassen, das Volk stirbt aus.

Erste Ausflüge, Wasser und Pollen sammeln

Viele Bienen sind ausgeflogen, um Wasser zu holen. An den Tränken überall im Garten und auf den nassen Gräsern und Blättern sind sie zu sehen. Auch Pollen werden für die neue Brut gesammelt. Haselnüsse stehen in voller Blüte und geben reichlich, hellgelben Pollen ab, Weiden und Erlen beginnen zu blühen. Dunkelgelber Pollen stammt sicherlich von Krokussen oder Winterlingen. Im warmen Sonnenschein erblühen immer mehr Primeln, Märzbecher und Christrosen.

Erste Arbeiten an den Völkern

Da die Mäusegitter noch in den Flugschlitzen stecken und die Bienen vollbepackt mit Pollen dort hindurch müssen, verlieren sie viele Pollen am Flugloch. Daher habe ich Ende Februar alle Mäusegitter entfernt, nun können sie ungehindert einfliegen.

Auch die Bodenplatten habe ich entfernt. Eine gute Belüftung ist wichtig, da sonst im Inneren des Bienenstocks mit Schimmel an den Waben und Holzteilen zu rechnen ist.

Im letzten Jahr lag noch hoher Schnee mit Schneeverwehungen im Februar, da konnte man noch gar nichts machen und die Bienen waren noch in der Winterruhe. Dieses Bienenjahr beginnt viel zu warm.

Umstellen

Drei Ableger vom letzten Jahr sollen, auf der Wiese hinterm Haus, umgestellt werden.

Sie sind nun Wirtschaftsvölker, das heißt, sie werden den diesjährigen Honig eintragen.

Das Umstellen ist jetzt am einfachsten. Zum Sonnenuntergang wird das Flugloch geschlossen, dann sind alle Bienen in den Stock zurückgekehrt. Mit einem Gurt werden die beiden Kisten, der Boden und der Deckel fest zusammen gebunden. Das ist sicherer, falls man beim Tragen ins Stolpern kommt.

Die drei neuen Standorte haben wir am Nachmittag mit Klinkern, für den festen Stand, und Paletten in Waage aufgebaut. Nun stehen acht Völker im Halbkreis auf der Wiese und ein Volk in Grundhof.

Stellt man die Völker im Sommer um, kann man erst sehr spät am Abend das Flugloch verschließen. Die Flugbienen sind dann lange unterwegs. Das Volk muss anschließend einen Tag verschlossen bleiben. Ist es dafür zu heiß, sollte der Bienenstock kühl gestellt werden, die sogenannte Kellerhaft. Auch Wanderimker verfahren so.

Wird dann am zweiten Tag das Flugloch wieder geöffnet, fliegen sich die Flugbienen neu ein. Sie scannen ihre neue Umgebung in immer größeren und höheren Kreisen.