Das oberste Ziel im Zwischenfruchtanbau sind gesunde und ertragreiche Hauptfrüchte über die gesamte Fruchtfolge, angepasst an die Standort- und Betriebsgegebenheiten. Durch die gezielte Auswahl von geeigneten Sorten, Arten und Mischungen können die Schwerpunkte betriebsspezifisch gesetzt werden:

• Steuerung der Bodenbiologie durch Reduzierung von Krankheiten und Nematoden bei gleichzeitiger Stärkung der Nützlinge und Abwehrkräfte des Bodens. Dabei werden vielfältigere Fruchtfolgen, geringere Pflanzenschutzmaßnahmen und besondere Bearbeitungsmethoden in der Anbauempfehlung berücksichtigt.

• Humusaufbau und Bodenverbesserung durch intensive Durchwurzelung und optimale Ausnutzung der Anbauzwischenräume dienen auch dem Erosionsschutz, einer verbesserten Wasserhaltefähigkeit und erhöhte Regenverdaulichkeit des Bodens und damit langfristig der Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und der Produktionsgrundlage des Pflanzenbaus.
• Ein effizientes Nährstoffmanagement durch Nährstoffkonservierung im Oberboden und aktivem Grundwasserschutz sowie die Mobilisierung von vorhanden Nährstoffen für die Folgefrucht sind wesentliche Aufgaben des Zwischenfruchtanbaus. Die Nutzung von Leguminosen als Zwischenfrucht ermöglicht nicht nur den Anbau in Gebieten ohne zusätzliche Düngung, sondern bringt zusätzlichen Stickstoff in die Fruchtfolge, von dem auch die Hauptfrüchte profitieren.
• Neben Qualitäts- und Ertragssicherung der Hauptkultur werden auf den DLG-Feldtagen 2022 auch Zwischenfrüchte zur Futter- und Biomassegewinnung vorgestellt. Abgerundet wird das Programm durch Zwischenfruchtmischungen, die die Anforderungen von länderspezifischen Umweltprogrammen erfüllen. Auch für die GAP-Reform 2023 bietet der Zwischenfruchtanbau praktikable Lösungen, die zu stabilen Erträgen und effizientem Betriebsmitteleinsatz in der Zukunft beitragen.

Der gezielte Zwischenfruchtanbau stellt ein wertvolles Werkzeug für eine zukunftssichere und ressourceneffiziente Gestaltung des Ackerbaus.