Sortenfinder
 

November 2018

Wirklich von allem etwas: Sonnenschein mit blauem Himmel, Grau in Grau, Regen mit Sturm und Windstille mit zauberhaftem Nebel in Pastell. Einige Nächte mit leichtem Frost.

Ein bunter Herbst…

Winterruhe

Nur am ersten November, mittags im Sonnenschein flogen die Bienen noch einmal zu den Efeublüten um Pollen zu sammeln.

Dann wurde die Flugtätigkeit komplett beendet. Nun ist Winterruhe angesagt, die Bienen bilden eine Traube um ihre Königin und halten sie schön warm.

Normalerweise ist der Boden im Bienenstock offen und nur mit einem Gitter verschlossen. Doch Ende November habe ich bei allen Bienenstöcken eine Bodenplatte eingeschoben. So kann die Kälte von unten nicht eindringen und die Bienen haben es etwas leichter, die Temperatur im Bau zu halten. Das Flugloch wird mit Schaumstoff bis auf ¼ des Öffnungsschlitzes verschlossen.

Auch die Imker haben die Winterruhe zu respektieren, die Kisten werden nun nicht mehr geöffnet, der Wärmeverlust wäre beachtlich und jede Störung irritiert die Tiere.


Schleswig-Holsteinischer Imker-Tag

Am 4. November fand in den Holstenhallen in Neumünster der Schleswig-Holsteinische Imker-Tag statt.

Es gab viele interessante Vorträge über Wildbienen mit beeindruckenden Makroaufnahmen oder die Beobachtung der Bienen im Bienenstock mit eingesetzten Mikrochip und Infrarot-Kameras.

Es folgte ein Vortrag über die Geschichte des Honigs und des DIB-Glases:

Honiggeschichte

Bienenhonig ist bereits seit der Antike und sogar durch das ganze Altertum als kostbares Genussmittel bekannt. Es war das einzige süße Nahrungsmittel, mit dem man auch andere Speisen süßen konnte. Der Genuss des begehrten Stoffes war über viele Jahrhunderte den Reichen und Mächtigen vorbehalten.

In der Neuzeit wurde der Honig zunehmend für jedermann erschwinglich, behielt aber immer seinen hohen Stellenwert als Naturprodukt in der Volksmedizin und sein hohes Ansehen als Genussmittel. Leider gab es immer wieder Bestrebungen, die süße Masse zu strecken oder zu verfälschen.

Um diesem entgegen zu wirken und sich von solchen Praktiken abzusetzen, wurde vom Deutschen Imkerbund das Qualitätsglas mit Gewährverschluss, das DIB-Glas, vor fast 100 Jahren eingeführt. Zwei Schleswig-Holsteiner "erfanden" das Glas und es steht auch heute für höchste Qualität mit sehr gutem Ruf.

Es vereint die Imker aus ganz Deutschland mit ihrer gesamten Vielfalt unter einem Markenzeichen, das für Naturbelassenheit und sorgfältige Behandlung durch den Imker steht.

In Stichproben werden die Honige kontrolliert und auch Schleuderräume, Lagerräume und die Einhaltung der Hygienevorschriften.

  • Der Honig muss den Qualitätsrichtlinien des Deutschen Imkerbundes D.I.B. entsprechen.
  • Der Honig muss aus Trachtgebieten in Deutschland stammen
  • Der Honig darf keine Zusätze oder ausländische Honige enthalten.
  • Der Honig muss reif geerntet werden.

Honigprämierung

Nach den Vorträgen fand die Honigprämierung 2018 statt:

Alle zwei Jahre wird der geerntete Honig aus Schleswig-Holstein und Hamburg prämiert. In diesem Jahr wurden 71 Honiglose vergeben, die jeweils drei DIB-Gläser anonymisiert ins Landeslabor zur Untersuchung geben. Liegen die Laborergebnisse vor, prüfen Sachverständige eines Prüfungskomitees die Proben nach vorgegebenen Bestimmungen. Es werden Preise in Bronze, Silber und Gold ausgegeben und ein Honig bekommt eine Ehrenplakette der Landwirtschaftskammer.

Das Komitee entschied sich für einen Honig, der anhand seiner Inhaltsstoffe aufzeigte, dass erste Erfolge in den gemeinsamen Bemühungen von Imkern und Landwirten zur Biodiversität zu verzeichnen sind.

Mein eingereichter Sommerhonig erzielte Silber in der Prämierung.

Mit einer Urkunde erhalte ich zusätzlich Plaketten, mit denen ich meinen Honig auszeichnen kann.