Empfehlungen zur Bestellung der Zwischenfrüchte
Aus der Praxis - KW 31
Eine Zwischenfrucht bringt den vollen Nutzen, wenn sie so gut bestellt wird wie eine Hauptfrucht. Dann wachsen konkurrenzstarke Bestände, von denen der Boden und die Folgefrucht wirklich profitieren. Je nach Betrieb passt eine Pflugsaat, Mulchsaat oder Direktsaat. Alle drei Verfahren haben Vor- und Nachteile. Eine Direktsaat möglichst schnell nach der Ernte der Hauptfrucht kann sinnvoll sein, um die restliche Bodenfeuchtigkeit auszunutzen und unproduktive Verdunstung zu verhindern. Dafür sind besonders konkurrenzstarke Zwischenfrüchte nötig. Die Mischungen viterra® RÜBE, viterra® MAIS STRUKTUR oder viterra® TRIO enthalten Kreuzblütler und können daher effektiver Ausfallgetreide unterdrücken.
Strohverteilung
Bei der Getreideernte werden mit einer gleichmäßigen Strohverteilung die Weichen für eine gute Zwischenfrucht gelegt. Wenn trotzdem Strohpakete entstanden sind, hilft Striegeln – auch um Schnecken und Mäusen vorzubeugen.
Stoppelbearbeitung
Die Mulchsaat ist weit verbreitet und bietet der Zwischenfrucht sehr gute Wachstumsbedingungen. Wenn eine Bodenbearbeitung gemacht wird, lohnt sich vorab eine gute Bekämpfung von Ausfallgetreide, Ausfallraps und Unkräutern. Da die Getreideflächen dieses Jahr relativ frühräumend sind, ist ausreichend Zeit. Idealerweise folgt erst ein möglichst flacher Bearbeitungsgang, um einen guten Keimhorizont zu schaffen, und nachfolgend ein Zweiter, etwas tieferer.
Düngung
Dieses Jahr ist eine Herbstdüngung zu Zwischenfrüchten nach einer Getreidevorfrucht weiterhin möglich! In der Regel profitieren die Zwischenfrüchte von einer Startgabe. Vor allem Kreuzblütler können die Nährstoffe gut verwerten und binden. Am besten wird eine organische Düngung direkt vor der Aussaat ausgebracht und nur flach eingearbeitet, sodass sie schnell pflanzenverfügbar ist. Wenn das Ziel der Zwischenfrucht eine effektive Nährstoffbindung ist, passen viterra® MAIS oder viterra® WASSERSCHUTZ besonders gut.
Die Wirkung der Zwischenfrucht hängt auch vom pH-Wert ab. Erst bei ausreichender Calcium-Versorgung der Böden können die Feinwurzeln der Zwischenfrüchte zusammen mit dem aktiveren Bodenleben zur Bildung von stabilen Bodenaggregaten führen.
Bodenbearbeitung
Eine tiefe Bodenlockerung erleichtert die Anfangsentwicklung der Zwischenfrucht deutlich. Arbeitstiefen von 10 – 15 cm werden empfohlen. Wenn im Frühjahr keine Grundbodenbearbeitung mehr folgt, sollte 15 – 25 cm tief gelockert werden. Die weiträumig wurzelnden Zwischenfrüchte kleiden die mechanischen Lockerungen dann aus (Lebendverbauung) und zu einer Folgefrucht wie z. B. Mais muss nur flach gelockert werden.
Aussaattermin
Je mehr Vegetationszeit der Zwischenfrucht bis zum Winter zur Verfügung steht, desto mehr nützt sie. Hinzu kommt, dass viele Zwischenfrüchte wie Ölrettich oder Phacelia über Winter sicherer abfrieren, wenn sie früh bestellt wurden. Die Aussaatzeitfenster der verschiedenen viterra® Mischungen zeigt die Übersichtstabelle.
Aussaat
Am vorteilhaftesten für die zügige Bestandesentwicklung ist eine Drillsaat in feinkrümeligen, rückverfestigten Boden. Wenn trotz des unsicheren Feldaufganges ein Schleuderstreuer genutzt wird, taugt viterra® SCHNELLGRÜN, da der enthaltene Gelbsenf ein Lichtkeimer ist. Die neue Mischung viterra® RÜBENGARE enthält pillierte Phacelia ANGELIA und passt daher auch.
Zwischenfruchtmischungen enthalten häufig Arten, die unterschiedliche optimale Keimtiefen haben. Trotzdem hat die Erfahrung gezeigt, dass eine Ablagetiefe von 1-2 cm ein guter Kompromiss ist.
Die Empfehlungen zur Aussaatstärke der viterra® Zwischenfrüchte basieren auf Feldversuchen und langjährigen Erfahrungen. Die passende Saatstärke ist eine Voraussetzung, damit das Potential der Qualitätsmischungen ausgeschöpft wird. Nur ein dicht gedrillter Bestand kann z. B. erfolgreich Ackerfuchsschwanz unterdrücken oder Nematoden bekämpfen.