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August 2019

Anfang August war es richtig herbstlich, kalt und unbeständig. Doch Mitte des Monats wurde es wieder heiß, bis fast 30 ° und nachts sogar noch 20 °. Raps und Getreide konnten relativ trocken gedroschen werden.

Waren die Hundstage heiß, bleibt der Winter lange weiß. Mal sehen, ob die alten Bauernweisheiten noch Bestand haben…

 

Sommerhonig

Anfang August gab es noch einmal eine Honigernte. Zwei Völker hatte ich für 6 Wochen in Gammelby bei Sörup aufgestellt. Sie standen am Waldrand und hatten direkt vor sich ein Versuchsfeld mit Senf, Ölrettich und Phacelia Parzellen. Zu beobachten war, dass das eine Volk auch geradewegs dorthin flog. Die Flugbienen des zweiten Volkes flogen im Höchsttempo nach links über den Knick. Diese bevorzugten die vielen Lindenbäume, die in 400-500 m Entfernung in voller Blüte standen.

Ca. 30 kg feinsten Sommerhonig in hellgoldener Farbe konnte ich in Gammelby ernten. Meine übrigen Völker in Langballigholz sammelten in Gärten, an Brombeeren, Heckenrosen und an einem Blühstreifen mit Phacelia und Sonnenblumen. Dieser Honig ist sehr viel dunkler und kräftiger im Geschmack. Nach elf Tagen rühren war der Honig reif und konnte abgefüllt werden.

Auffütterung

Sofort nach Abnahme der Honigräume müssen die Bienen gefüttert werden. Schließlich habe ich ihnen den Wintervorrat geraubt und große Nektarerträge sind nun nicht mehr zu erwarten. So würden die Völker vielleicht jetzt schon verhungern oder mit Sicherheit den Winter nicht überstehen. Dazu wird eine leere Kisten auf das Volk gesetzt, in die ein Eimer mit 7l Zuckerlösung gestellt wird.

Wichtig ist, die Oberfläche mit schwimmfähigem Material, wie Korken oder Stroh zu versehen, damit die drängenden Bienen nicht ertrinken. Nach ungefähr zwei Tagen sind die Futtereimer leer und das Futter in den verbliebenen zwei Kästen eingelagert. Nun wird der Eimer wieder aufgefüllt und das vielleicht insgesamt dreimal, bis die Völker ein Gewicht von ca. 40 kg haben. Gewogen wird mit einer Kofferwaage, die an beiden Seiten der Bienenbeute angesetzt und hochgezogen wird. Dann addiere ich beide Seiten und habe das komplette Gewicht, muss dann aber für die Kisten, Deckel, Boden, Rähmchen, Wachs und Bienenmasse wieder etwa 8kg abziehen.

Da die Völker aber noch sehr groß sind und viel verbrauchen, muss laufend kontrolliert und noch einmal Ende September nachgefüttert werden.

Varroabehandlung

Nach dem Auffüttern muss sofort mit der Behandlung gegen die Varroa-Milbe begonnen werden, denn diese dauert auch mindestens drei Wochen. Beides gleichzeitig geht nicht.

Die Behandlung mit Ameisensäure ist jetzt besonders wichtig, damit die Winterbienen, die jetzt schlüpfen, milbenfrei in die Wintertraube gehen können. Die Sommerbienen sterben nach und nach, ihre Kräfte sind durch die vielen Sammelflüge am Ende.

Insektentag im Landschaftsmuseum Unewatt

Nach dem Zuspruch im letzten Jahr fand im August wieder ein Insektentag in Unewatt statt. Imker und Imkerinnen der Imkervereine Husby und Grundhof/ Quern organisierten eine Ausstellung in der Christesenscheune, mit allem, was ein Imker für die Bienenhaltung und Honigherstellung benötigt.

In zwei Schaukästen konnten Bienen aus nächster Nähe beobachtet werden. Verschiedene Insekten wurden in Lupengläsern vergrößert besonders gern von Kindern angesehen. Der Honigverkauf und Vorträge einzelner Imkerkollegen rundeten das Angebot ab. Es gab Infostände der Waldorfschule, der Naturgartenfreunde und zum Wespen- und Hornissenschutz.

Zwei Gärtnereien verkauften Stauden und Kräuter und Bücher gab es zu erwerben. Cremes aus Kräutern wurden vor Ort hergestellt und Insektenhotels wurden gebastelt.