September 2018
Langsam werden die Nächte kühler, Sonne und Regen wechseln sich ab. Der Herbst ist da.
Früher als sonst sind die Felder abgeerntet und zum größten Teil auch schon wieder eingesät. Schon jetzt kann man sehen, wo im nächsten Jahr Raps stehen wird. Hier in Schleswig- Holstein ist es die Hauptnahrungsquelle für die Honigbiene.
Die Varroa- Milbe
Die Varroa-Milbe wurde gegen Ende der Siebziger Jahre aus Süd-Ostasien eingeschleppt. Die Tiere sind oval, flach gebaut, dunkelbraun und ca. 1,3 mm lang.
Zurzeit gibt es keine Honigbiene, die ohne Behandlung durch den Imker den Varroa- Befall überleben würde!
Die Milben saugen an den erwachsenen Bienen und an der Bienenbrut. Damit schädigen sie diese erheblich, die Lebenserwartung wird verkürzt und zusätzlich überträgt die Milbe verschiedene Viren, die die Brut parasitieren.
So kann es zum Schlüpfen verkrüppelter Bienen kommen. Im Sozialverhalten gestörte Bienen kommen ihren Aufgaben nicht mehr nach und stören den geregelten Ablauf im Bau.
Die Varroa- Behandlung
Nach der letzten Honigernte sollte eigentlich mit der Varroa- Behandlung begonnen werden. Da es im August aber extrem heiß war, musste die Behandlung verschoben werden.
Für die Behandlung mit 60 % Ameisensäure darf die Temperatur am Bienenstock nicht über 25 ° C und nicht unter 12 ° C liegen. Die beste Wirkung erzielt man bei 20 °C.
So konnte ich im September zwei Behandlungen durchführen. Hierfür lege ich ein Schwammtuch auf die Rähmchen im oberen Kasten und gebe darauf 44 ml Ameisensäure. Zusätzlich wird der Boden des Bienenstocks mit einem Bodenschieber verschlossen.
Für die Bienen ist die Behandlung unbedenklich, den Milben geht es an den Kragen. Durch die Verdunstung der Ameisensäure lösen sich die Milben von den Bienen und fallen auf den Bodenschieber. Hier kann man den Befall des Bienenvolkes gut auswerten.
Verwahrloste, nicht gepflegte Bienenstände müssen dem Veterinäramt gemeldet werden. Hier könnten sich die Milben unendlich vermehren und die Bienen tragen sie möglicherweise in andere Bienenstände.
Nachfütterung
Eine Woche nach der letzten Varroa- Behandlung habe ich noch einmal mit Zuckerwasser gefüttert. Immer noch sind die Bienenbeuten voll mit Bienen, die doch viel des bereits eingelagerten Futters wieder verzehren. Mit ca. 40 kg Honigvorrat sollten die Völker in den Winter gehen, das ist noch nicht bei allen der Fall!
Im Herbst finden die Bienen immer weniger Blüten. Heckenrosen, Weiß- und Rotklee sind an Straßenrändern noch zu finden. In den Gärten leuchten gelb noch Ringel- und Sonnenblumen und die Herbstastern in allen anderen Farben.