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Zwischenfrüchte - jetzt lohnend wie nie zuvor!

Mittlerweile honorieren beinahe alle Bundesländer den Anbau von Zwischenfrüchten mit finanziellen Zuschüssen: "Zum Schutz des Bodens vor Erosion und Nährstoffaustrag, zur Förderung der biologischen Aktivität und Struktur des Bodens sowie zum Schutz des Grundwassers", wie es zur Begründung beispielsweise in Niedersachsen heißt. Auch in den anderen Bundesländern steht ausdrücklich der Schutz des Bodens und des Grundwassers im Fokus, letzteres vor allem im Hinblick auf die Umsetzung der europäischen Rahmenrichtlinie.

Welche Zwischenfrucht ist optimal?

Nachdem der Aufwuchs auf der Fläche verbleiben soll, kann sich die Arten- und Sortenwahl voll auf ackerbauliche Aspekte konzentrieren. Hier die wichtigsten Empfehlungen:

Gelbsenf

ist im Hinblick auf die Spätsaattoleranz, den sicheren Auflauf bei Trockenheit und auch des sicheren Abfrierens ein wahres Multitalent. Ideal ist diese Zwischenfrucht in Zuckerrübenfruchtfolgen platziert, dort ist die Sorte ACCENT wegen ihrer unübertroffenen Nematodenreduzierung die ideale Sorte.

Ölrettich

Wenn es um den tiefsten Bodenaufschluss geht sowie um die beste Gesundungswirkung, ist Ölrettich die geeignete Zwischenfrucht. Entsprechende Sorten („DEFENDER“) bekämpfen mehrere Nematodenarten und senken den Befall mit Rhizoctonia, Phytium sowie Eisenfleckigkeit.

Phacelia

passt besser als Ölrettich und vor allem Senf in sehr enge Rapsfruchtfolgen, weil die Zwischenfrucht nicht zur Familie der Kreuzblütler, sondern zu den Raublattgewächsengehört. Auch die Mürbigkeit der früh abfrierenden, dünnstängeligen Pflanzen prädestiniert Phacelia-Mulch für beinahe jede Sätechnik.

Weidelgräser

eignen sich im Hinblick auf die hier angesprochenen Begrünungsmaßnahmen besonders gut als Untersaat in Getreide und Mais. Die Aussaat erfolgt im Herbst bzw. Frühjahr zusammen mit der dünner gesäten Hauptfrucht oder aber bis zum Schossen mit einem Pneumatikstreuer. Maisuntersaaten werden im Hinblick auf eine ungestörte Maisentwicklung erst ab 6-Blatt-Stadium ausgebracht, auch hier sind späte Deutsche Weidelgräser ideal.

Vorteile der Zwischenfrucht nutzen

Mit der bundesweiten, deutlich angehobenen finanziellen Förderung sind die Vorteile des Zwischenfruchtanbaus zusätzlich gestiegen. Hinzu kommt, dass bei zunehmenden Witterungsschwankungen und steigenden Düngerpreisen die Bodenstruktur und damit das Bodenleben zur langfristigen Kapitalanlage werden. Ob Trockenheit, Nässe oder knappe Düngung: die Bodenporung und damit auch die Durchwurzelungsfähigkeit entscheiden immer häufiger über den Anbauerfolg.