Sortenfinder
 

Welche Zwischenfrucht bei Spätsaat?

SAATEN-Union News: Aus der Praxis - KW 36 / 2021

Aufgrund der kühl-feuchten Witterung verzögert sich in einigen Regionen Deutschlands die Ernte und es stehen immer noch Getreidebestände auf dem Feld. Damit verzögert sich auch die Aussaat der Zwischenfrucht. Nun sind spätsaattaugliche Mischungen gefragt, die unter kühleren Temperaturen und kürzeren Tageslichtlängen schnell Biomasse generieren.

Nach wie vor ist es dabei wichtig, die Zwischenfrucht an die Bedürfnisse der darauffolgenden Hauptfrucht anzupassen. Vor Kartoffeln lohnt es sich jetzt schnell zu handeln – ist der Boden noch warm, ist nun die letzte Möglichkeit gekommen, Ölrettich zu säen. Dabei sind Spezialsorten gegen Kartoffelkrankheiten mit guter Anfangsentwicklung zu bevorzugen, z.B. DEFENDER. In roten Gebieten ist eine Mischung mit Sommerwicken ratsam, da die Wicke den Ölrettich mit Stickstoff versorgt. Die Aussaat von Rauhafer ist noch etwas länger möglich - ist eine Düngung erlaubt, so empfiehlt sich eine greeningfähige Mischung mit Rauhafer (viterra® INTENSIV).

Folgen auf die Zwischenfrucht Zuckerrüben, eignen sich schnell entwickelnde, resistente Gelbsenfsorten für eine späte Aussaat.

Ein wichtiger Hinweis: auch bei später Aussaat sollten nematodenresistente Gelbsenfsorten eingesetzt werden, damit bei warmen Temperaturen keine Rübenzystennematoden vermehrt werden. Um gleichzeitig die Greening-Auflagen zu erfüllen, empfiehlt sich bei Aussaaten bis Mitte September die Mischung von nematodenresistentem Gelbsenf VERDI mit Alexandrinerklee aus unserem SortenGreening®.

Mit Mais als Nachfrucht sind die Auswahlmöglichkeiten größer.

Wie der Name schon verrät, verspricht viterra® SCHNELLGRÜN eine schnelle Begrünung durch besonders wachstumsstarke Komponenten. Der Gelbsenf ALBATROS und Sareptasenf ENERGY schaffen eine enorme Spätsaatverträglichkeit bis Mitte/Ende September. viterra® SCHNELLGRÜN LEGUMINOSENFREI passt auch in Leguminosenfruchtfolgen. Über Winter frieren die Mischungen ab und erleichtern eine Mulchsaat der Folgekultur im Frühjahr. Ist eine winterharte Mischung gewünscht, empfiehlt sich viterra® WASSERSCHUTZ: Die Mischung aus Winterfutterraps, Markstammkohl und Winterrübsen lässt sich problemlos bis Ende September aussäen und zeichnet sich durch ein hohes Nährstoffaufnahmevermögen und -speicherpotential aus. Zur Hauptwachstumszeit des Maises im Juni werden die Nährstoffe wieder freigesetzt.

Steht eine Biomassenutzung der Zwischenfrucht im Vordergrund, eignen sich gleich mehrere Mischungen für eine Aussaat im September: V-Max® WICKROGGEN, V-Max® LUNDSGAARDER GEMENGE, V-Max® FUTTER. Alle drei schützen vor Erosion und Nährstoffauswaschung über Winter. Hervorzuheben ist die Mischung V-Max® LUNDSGAARDER GEMENGE, die nicht nur spätsaatverträglich ist, sondern durch die geschickte Kombination von Stickstoffmehrern und -zehrern einen wichtigen Beitrag zur Nährstoffeffizienz und Bodenfruchtbarkeit bietet.

Für den ökologischen Landbau: Mit der Mischung viterra® SPRINT ÖKO kann auch bei Aussaaten Anfang September eine schnelle Bodenbedeckung für effektive Unkrautunterdrückung und guten Erosionsschutz erreicht werden.

In einigen Regionen Deutschlands deutet sich jetzt schon eine verzögerte Maisernte an. Soll nach einer späten Maisernte noch eine Zwischenfrucht etabliert werden, ist Grünschnittroggen ist eine der letzten Optionen. Unser Grünschnittroggen PROTECTOR hat eine sehr gute Spätsaatverträglichkeit bis Ende Oktober und zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Winterwachstum mit hervorragendem Erosionsschutz aus. Auch die neuen Sorten LUNATOR und TRAKTOR überzeugen im Anbau.

Wichtig: Ab der Herbsteinsaat 2021 gelten die Vorschriften aus der neuen Düngeverordnung! Damit wird in roten Gebieten der Zwischenfruchtanbau vor Sommerungen, die gedüngt werden sollen, Pflicht. Ausgenommen davon sind Gebiete mit geringem jährlichem Niederschlag unter 550 mm pro Quadratmeter sowie Flächen, auf denen Kulturen erst nach dem 1. Oktober geerntet werden.

Tipp für nächstes Jahr: Mit Untersaaten können Engpässe in der Aussaatzeit vermieden werden. Nach der Ernte der Deckfrucht sorgt die Untersaat für eine zügige Bodenbedeckung, bindet frei verfügbaren Stickstoff und schützt vor Wind- und Wassererosion. Und das ohne einen zusätzlichen Arbeitsschritt. Findet bis zum 16. Februar des Folgejahres keine Nutzung des Aufwuchses statt, sind Untersaaten zudem greeningfähig.