Sortenfinder
 
März 2018

Der März war in diesem Jahr zu nass und zu kalt, frostig in der Nacht und kurz vor Ostern, am Gründonnerstag, gab es noch reichlich neuen Schnee.

Jeder sehnt sich nach Sonne, Wärme, Frühling…

Das Bienenvolk erneuert sich

Die Bienenkönigin weiß, wann es Zeit ist, mit der Eiablage zu beginnen.

Trotz der Kälte draußen wird das Brutnest im Innern des Bienenstocks ständig größer und auf beständige 35° Grad beheizt.

Nach drei Tagen schlüpft aus dem Ei eine winzige Made, die nun ständig gefüttert werden muss. Damit sich aus ihr eine Streckmade entwickelt, sind bis zu 4000 Fütterungen der Ammenbienen erforderlich. Zunächst wird mit Futtersaft gefüttert, auch Gelee Royal genannt. Nach und nach wird dieses durch Pollen und Honig ersetzt. Nur ein “Königinnenbaby” erhält die gesamte Entwicklungszeit das Gelee Royal.

Neun Tage nach der Eiablage wird die Brutzelle mit einem luftdurchlässigen Deckel verschlossen und aus der Puppe entwickelt sich die fertige Biene. 21 Tage dauert die Entwicklung vom Ei zur Arbeitsbiene, die sofort einsatzbereit ist.

Die Winterbienen sterben in den nächsten Wochen und damit steigert die Königin auch die Eiablage: Bis zu 2000 Eier kann sie pro Tag legen. Schnell wächst so das neue Volk, um in der Haupttrachtzeit von Mai bis August den lebensnotwendigen Honig und Pollenvorrat einzutragen.

Blütenpollen enthalten viel Eiweiß, welches besonders wichtig für die Entwicklung der Brut ist. Im Wintervorrat wird daher auch viel Pollen eingelagert, damit die Ernährung für die erste Brut um Frühjahr gesichert ist. Bei wärmeren Temperaturen wird frischer Pollen der Frühblüher, wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Schneeheide und Krokusse eingetragen.

Die Imkerarbeiten im März

Durch das Heizen im Bienenstock und das immer größer werdende Brutnest werden jetzt bis zu 10 kg Honig im Monat verbraucht. Schnell können die Reserven zur Neige gehen. Das kann auch das Ende eines ganzen Volkes bedeuten.

Der Imker muss im März und vielleicht auch noch im April kontrollieren, ob noch genügend Futter in den Waben eingelagert ist. Daher muss durch Anheben des Stocks geschätzt werden, ob das Futter noch ausreicht. Wenn nötig, muss gefüttert werden.

Hat man noch gefüllte Waben zur Verfügung, werden diese gegen leere Waben ausgetauscht. Ansonsten muss Zuckerwasser gegeben werden.

Gewissheit gibt die Frühjahrdurchsicht, die bei mindestens 15° Außentemperatur stattfinden wird. Früher wäre der Wärmeverlust zu groß und Schädigung der Brut wahrscheinlich.


Ausblick

Die wichtigste Bienenweide hier oben im Norden ist der Raps. Noch sehen die ca. 5cm hohen Pflanzen nicht besonders gut aus, die Schneemassen, die Nässe und Frost haben dazu beigetragen.

Schon durch den übernassen Herbst konnten nicht alle Äcker besät werden, ca. 17 % weniger Rapsfelder werden es 2018 in Schleswig-Holstein sein.

Dies ist sehr schlecht für die Bienen und die Imker, denn es wird auch weniger Rapshonig geben.

Wenn die Temperaturen dann endlich steigen und die Sonne scheint, wird auch der Raps in die Höhe gehen und, wenn auch später als im letzten Jahr, seine Blüten zeigen.