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Die Dürre hält an: Zwischenfruchtaussaat unter Trockenstress!

Die extreme Trockenheit 2018 nimmt kein Ende. Die Getreideernte ist in den meisten Teilen Deutschlands bereits abgeschlossen. Vielfach entfacht nun die Frage  nach der richtigen Handhabung von Zwischenfrüchten unter den diesjährigen Extrembedingungen.

Saatverfahren und Aussaattermin

Bei anhaltender Trockenheit nach der Ernte empfiehlt sich neben der klassischen Drillsaat z.B. ein Direktsaatverfahren. Stroh- und Saathorizont bleiben dabei getrennt, um eine Art Verdunstungsschutz zu gewährleisten. Das Saatgut sollte direkt in den Boden eingeschlitzt werden, damit es die Restfeuchte nutzen kann.

Doch auch Zwischenfrüchte brauchen Wasser für die Keimung und die Gefahr, dass die Keimlinge bei der derzeitig anhaltenden Trockenheit nicht überleben, ist erheblich. Die individuelle Wasserversorgung auf dem Standort sollte berücksichtigt werden. Wachstumschancen bieten derzeit vereinzelte Gewitter und Regenschauer. Diese sollten genutzt werden, denn eine frühe Aussaat der Zwischenfrucht unterstützt die bessere Entwicklung des Zwischenfruchtbestandes, sodass beispielsweise Verschlämmungen und Bodenabträge bei Starkregenereignissen abgeschwächt werden können. Alternativ sollten insbesondere Zwischenfruchtmischungen mit späteren Aussaatterminen taxiert werden.

Das Sortiment unserer viterra® Bodenfruchtbarkeitsmischungen bietet eine hohe Aussaatflexibilität, so können beispielsweise unsere Mischungen viterra® SCHNELLGRÜN, viterra® UNIVERSAL WINTER und viterra® WASSERSCHUTZ auch spätere Aussaattermine bis Mitte September bedienen. Eventuelle Anpassungen in den Aussaatstärken sollten hier beachtet werden.

Mit Zwischenfrüchten den Boden stärken!

Die anhaltende Trockenheit schädigt nicht nur Pflanzenbestände, sondern insbesondere auch den Boden und das Bodenleben. Somit ist es umso wichtiger, den Boden für die nächste Hauptfrucht zu stärken und aufzuwerten. Zwischenfrüchte schützen den Boden vor Erosion, verbessern das Bodengefüge und die -struktur, mobilisieren Nährstoffe und tragen zur Humusbildung bei.

Oftmals wird behauptet, Zwischenfrüchte würden der Hauptkultur wichtige Wasserreserven vorweg nehmen – dies ist jedoch ein Irrglaube! Insbesondere abfrierende Zwischenfrüchte haben keine negativen Auswirkungen auf den Bodenwasserhaushalt der Folgefrucht. Ganz im Gegenteil: Sie mindern Verdunstungen durch die Bedeckung der Flächen, durch intensive Durchwurzelung verbessern sie die Infiltration von Niederschlägen und verbessern durch Erhöhung des Humusgehalts die Wasserhaltekapazität des Bodens. Winterharte Zwischenfrüchte können unter Umständen in Trockenjahren zu Einschränkungen in der Wasserversorgung der Folgefrucht führen. Allerdings sind hier Arten mit höheren Wasseransprüchen (z.B. Grünschnittroggen, Ackerbohne) von Arten mit niedrigen Wasseransprüchen (z.B. Rauhafer, Phacelia, Gelbsenf) zu unterscheiden und anhand dessen mit Bedacht auszuwählen.

Susanne Schraut – P.H. Petersen Saatzucht Lundsgaard GmbH // 25.07.2018